Stickstoffmonoxid – der Übeltäter?

Stickstoffmonoxid (NO) hat wichtige Aufgaben im Körper. Er ist eine körpereigene Transmittersubstanz und wird im Rahmen der Immunabwehr als Abwehrstoff gegen Eindringlinge, wie Bakterien und Parasiten, eingesetzt. Das Herz und die Gefäße profitieren ebenfalls, da NO gefäßerweiternd und somit blutdrucksenkend wirkt.

Problematisch wird es, wenn zuviel NO vorhanden ist (gleichzeitig oftmals auch zu wenig an den Stoffen, die für die NO-Entsorgung notwendig sind) und es zusätzlich zu vermehrter Bildung radikalischer Sauerstoffverbindungen (Reaktiv Oxygen Species = ROS) kommt. Es können sich z.B. sogenannte Peroxynitrite (NO+OO- = ONOO-) bilden.

Nitrosativer Stress führt zu Zellschäden, indem er (unter anderem) die zellulären Heizkraftwerke – die Mitochondrien – zerstört.

HWS-Syndrom und nitrosativer Stress – Nährboden für Mitochondriopathien

HWS-Traumata treten in der Regel nach (Alltags-) Unfällen auf, die teilweise Jahre oder Jahrzehnte in der Vergangenheit zu suchen sind und bilden den Ausgangspunkt des HWS-Syndroms.

Die Halswirbelsäule ist komplex aufgebaut und wird von Bändern, Sehnen und Muskeln stabilisiert. Nach traumatischen Ereignissen können sich die Wirbel durch Überdehnung von Bändern und Sehnen unphysiologisch weit bewegen und dabei z.B. Nerven und Blutgefäße einengen.

Nitrosativer Stress wird bei körperlichen Belastungszuständen, wie z.B. Entzündungsgeschehen, Hypoxie oder Belastung durch Umweltschadstoffe gebildet. Das HWS-Syndrom, mit den typischen haltlos gewordenen Wirbelkörpern, stellt eine weitere Ursache für die vermehrte Bildung aggressiver Stickstoffmonoxidradikalen dar. Die permanente Reizung des Nervensystems (Sympahtikusstress) durch die instabilen Kopfgelenke, gepaart mit einer eingeschränkten Blutversorgung des Gehirns (Sauerstoffunterversorgung), versetzen den Organismus in Alarmbereitschaft, was mit vermehrter NO-Produktion einhergeht. Auf zellulärer Ebene kann es in Folge zur Hemmung von Enzymen und der Atmungskette, einer erschwerten Kohlenhydratverwertung und dem Mehrverbrauch an Vitaminen (wie z.B. Vitamin B12) kommen.

Im Alltag äußert sich dieser innerliche Ausnahmezustand bei den Betroffenen mit klassischen Symptomen einer Mitochondriopathie (z.B. CFS, geschwächtes Immunsystem, niedrige Stressresistenz, Schlafstörungen, Beeinträchtigungen der Organfunktionen u.v.m.), und ist somit Nährboden zahlreicher chronischer Krankheiten.

Nitrostress bekämpfen – mit Nährstoffen zu mehr Lebensqualität

In der komplexen mitochondrialen Energiegewinnungskaskade ist das Vorhandensein aller dafür notwendigen Mikronährstoffe, in ausreichender Menge, von entscheidender Bedeutung. Nur mit dieser Basis ist es möglich, nitrosativem Stress in einem funktionierenden zellulären Gefüge effektiv zu begegnen. Der Einsatz punktueller hochdosierter Nährstoffe ist darüber hinaus entscheidend für den Therapieerfolg. Einige der wichtigsten „Player“ aus der Vitamin B-Familie möchten wir im Folgenden näher betrachten.

B12 – der direkte Gegenspieler

Als natürlicher „Fänger“ von Stickstoffmonoxid (NO-Scavenger) ist B12 in der Lage Stickstoffverbindungen zu binden und abzufangen. Je höher der Nitrostress, desto höher der Verbrauch und somit der Bedarf an Vitamin B12.

Vitamin B12 sollte immer in Begleitung von Biotin und Folsäure verabreicht werden, da sie im Stoffwechsel eng zusammenarbeiten und deren Bedarf ebenfalls ansteigt. Menschen mit HWS-Syndrom benötigen oft einer Dauertherapie mit hochdosiertem Vitamin B12.

Vitamin B6 – der Neurotransmitterbooster

Gerade unsere Nervenzellen sind auf das ausreichende Vorhandensein von Vitamin B6 angewiesen, da es die Synthese zahlreicher Neurotransmitter unterstützt. Beim HWS-Syndrom, und den damit einhergehenden neuronalen Funktionsstörungen, braucht es hochdosiertes Vitamin B6, am besten als aktives Pyridoxal-5-Phosphat (P-5-P).

Um die Ausbeute von Vitamin B6 aus nutritiven Quellen zu optimieren, empfiehlt sich eine kombinierte Supplementierung mit Vitamin B2 und dem intrazellulären Botenstoff Inositol.

Vitamin B1 oder Benfotiamin – das Mittel der Wahl

Zur Einschleusung von Nahrungsmolekülen wie Glucose in die Mitochondrien ist Vitamin B1, neben Alpha Liponsäure, essentiell. Die fettlösliche Vorstufe, das sogenannte Benfotiamin, besticht mit hoher Bioverfügbarkeit und ist zudem gehirngängig, was den Therapieerfolg bei HWS-Syndrom-Patienten unterstützt.

In der Metabolicum Produktlinie gibt es dazu gutdurchdachte und bestens bewährte Magistrale Rezepturvorschläge (z.B. Vitamin B12 Kapseln, mit Biotin und Folsäure). Für nähere Informationen, wenden Sie sich bitte telefonisch oder per E-Mail an das Metabolicum Team in der Stadtapotheke Bruck.