Rotes Weinlaub

Rotes Weinlaub
lat. Vitis Vinifera

Die Weinrebe ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Bereits 5000 vor Christus wurde sie von Menschen angebaut. Beinahe ebenso alt ist das Wissen um die heilende Wirkung des Weinlaubs.

Dass der gemäßigte Genuss von (Rot-)Wein mit seinem Inhaltsstoff Resveratrol positive gesundheitliche Auswirkungen hat, hat sich bereits herumgesprochen. Dass das rote Weinlaub aber auch als Pflanzenheilmittel eingesetzt werden kann, ist weniger bekannt.

Der Wein ist ein Kletterstrauch. Die Rinde löst sich bei älteren Pflanzen in Streifen ab. Die Blätter stehen wechselständig zueinander, sind handförmig und fünf- bis sieben-lappig, mit unregelmäßig gezähntem Blattrand.

Die Weinrebe besitzt rote Beeren mit rotem Fruchtfleisch. In der Volksmedizin gibt es eine lange Anwendungstradition dieses Heilmittels. So setzten etwa die Römer Umschläge mit Säften aus Weinlaub gegen Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Gelenkerkrankungen, Entzündungen oder bei Wunden ein.

In der frühen Neuzeit geriet das Wissen um die heilende Wirkung der Weinblätter zunehmend in Vergessenheit. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde man wieder auf die traditionelle Verwendung des Weinlaubs aufmerksam: Dass Winzerinnen schöne Beine hatten, war bekannt. Beim Zerstampfen der Trauben kamen sie mit den Wirkstoffen (Polyphenole und Flavonoide) in Berührung. Diese wirken entzündungshemmend und abschwellend.

Rotes Weinlaub dichtet aber auch die feinen venösen Blutgefäße ab, wodurch weniger Flüssigkeit in das Gewebe sickert. Dadurch verringert sich die Bildung von Ödemen und „schweren Beinen“. Es werden auch Beschwerden wie Schwellungen, Juckreiz und Schmerzen beim Stehen durch Weinlaub verringert. Rotes Weinlaub festigt zudem auch das Bindegewebe, Venenwände werden dadurch gestärkt.  

Für die innere Anwendung stehen Tabletten, Tropfen und Tees zur Verfügung, zur äußeren Anwendung werden Cremen und Gels empfohlen.

Tipps zur Anwendung von rotem Weinlaub:

 

Weinlaub-Bad:

Ein Bad mit roten Weinblättern hilft nach einem langen Tag mit viel stehender Tätigkeit. Geschwollene und schwere Beinen werden entlastet.

Zur Herstellung benötigt man 200 g getrocknete Weinblätter. Diese gibt man in ein Fußbad und übergießt sie mit drei bis fünf Litern heißem Wasser. Etwas auskühlen lassen und 15 bis 20 Minuten die Füße darin baden. Anschließend Beine hochlagern, um so den Blutrückfluss zu verbessern.

Weinlaub-Umschlag:

Zwei bis drei Teelöffel rote Weinblätter in 100-150ml heißem Wasser einlegen und 15 Minuten köcheln lassen, bis sich eine breiartige Substanz bildet.

Immer wieder gut umrühren. Den Brei abkühlen lassen und auf eine saubere Mullbinde streichen. Die betroffenen Stellen der schmerzhaften, geschwollenen Beine mit der Mullbinde einwickeln. Die Mullbinde mit einem trockenen Verband abdecken. Der Verband sollte zwei bis drei Mal täglich gewechselt werden.