Die gutdurchdachte Nährstofflinie

Vor mehr als 10 Jahren entwickelte die Stadtapotheke Bruck in engem Austausch mit dem bekannten Ernährungsmediziner Dr. Bodo Kuklinski die gut durchdachte Nährstofflinie METABOLICUM®.
AKG oder Coenzym Q10 Booster?

 

MAG. HORN: Ein Produkt, das wir seit dem Anfang unserer Zusammenarbeit – vor mehr als 10 Jahren – im Sortiment führen, sind AKG- Kapseln (Alpha-Ketoglutarat 300mg Kps.). Als Bestandteil des Citratcyklus befeuert AKG die ATP Synthese und gilt neben Coenzym Q10 als „neuer- und gehypter“ Nährstoff. Wo sehen Sie in der therapeutischen Praxis die Unterschiede zwischen diesen beiden Mitochondrien-Boostern?
 
DR. KUKLINSKI: AKG (Alpha-Ketoglutarat) hat im Zitratzyklus eine Doppelrolle, während Coenzym Q10 direkt in der Atmungskette der Mitochondrien einsetzt. Coenzym Q10 ist beteiligt an der Elektronenübertragung aus dem Komplex I zu Komplex III, wirkt auch als Antioxidans.
Coenzym Q10 wird im Körper hergestellt, kann aber auch über die Nahrung aufgenommen werden.
AKG wird nur im Körper selbst hergestellt für den Zitratzyklus an zwei Enzymkomplexen: einmal der Pyruvat Einschleusung und zweitens im Succinat-Redoxkomplex. Es ist die einzige Substanz, die bei der Oxidation keine toxischen Radikale bilden kann und es ist an der Regeneration der Mitochondrien beteiligt.
Beide Substanzen ergänzen sich synergistisch, brauchen sich also gegenseitig. Ohne ausreichend lückenlos funktionierenden Zitratzyklus kann die oxidative Phosphorylierung, also die Atmungskette, nicht mit Brennstoff beschickt werden. Damit sinkt die ATP-Synthese.
AKG ist bei allen chronischen Krankheiten indiziert. Bei Leberschäden senkt es das Ammoniak, außerdem ist es indiziert bei Darm-, Nerven-, Nierenerkrankungen und vielen anderen.
 
Gut durchdachte Rezepturen
MAG. HORN: Was macht die spezielle Zusammensetzung der METABOLICUM® Magnesium Komplex Produkte (Kapseln und Pulver) so wirkungsvoll im Bezug auf Mitochondriale Dysfunktionen?
 

DR. KUKLINSKI: Chronische Stoffwechseldefizite führen stets zu einem gesteigerten sympathicotonen Stress, da der Körper versucht, Defizite durch Überaktivität auf anderen Enzymebenen auszugleichen. Das Gleiche betrifft sympathicotone Reaktionen infolge der posttraumatischen Genickgelenksinstabilität, die eine weit verbreitete Volkskrankheit in Deutschland, Österreich, der Schweiz ist. Freizeitverhalten, Risikosport, Verkehrsunfälle führen zur Schädigung des Genickgelenkes und damit zur Überaktivität des Grenzstranges, der ja sympathicoton wirkt. Man spricht auch vom hinteren sympathischen Zervikalsyndrom, einhergehend mit Herzjagen, labilem Blutdruckverhalten, Extrasystolie, verlängerter QTc-Zeit im EKG.

 
Sympathicusstress führt zu Magnesium-, Kaliumverlusten, damit zu Instabilitäten der mitochondrialen Atmungskette. Membranpotentiale können nicht aufrechterhalten werden, so dass alle Organsysteme durch Sympathicusstress leiden. Kalium und Magnesium gehen ja bei Stresssituationen renal verloren.
 
Damit findet sich die Störung auch wieder auf Ebene der Mitochondrien. 60 % der Energie, die aus Nahrungsmitteln über ATP bereitgestellt wird, wird für die Aufrechterhaltung der ATPasen-Funktion benötigt, also für Natrium-, Calcium-Ausschleusung aus den Zellen und Kalium-, Magnesiumeinstrom in die Zellen. Eine enorm wichtige Stoffwechselleistung.
Einseitige Ernährungsweisen mit verstärktem Konsum von Fast-Food-Gerichten, überdurchschnittliche körperliche Aktivitäten mit Schweißverlust (auch Elektrolyte gehen damit verloren) und der chronische Sympathikusstress führen also stets zu einem latenten Mangel an Kalium und Magnesium. Diese Defizite sind nicht nur erkennbar an Muskelkrämpfen, sondern auch an vor allen Dingen kardialen Reaktionen.
 
Bei Sympathicusstress findet sich auch stets ein Verlust an Vitamin C, das ja so wichtig für die Speicherung der Stresshormone im Organismus ist. Vitamin C schützt die Stresshormone vor Autoxidation.
 
Die Wirkung der Stresshormone auf das Herz wird durch Taurin gehemmt, genial nachvollziehbar in (dem Trunk Red Bull) einem bekannten Energie-Drink. Der Einsatz von Koffein führt ja zu sympathikotonen Reaktionen, die recht unangenehm und belastend sein können. Diese werden durch Taurin abgefangen. Taurin dämpft also die Nebenwirkungen von chronischen Stressreaktionen.
 
Da nun viele Menschen heute vegetarisch und zunehmend auch vegan leben, haben diese stets einen Taurinmangel, den sie auch nicht durch eine gesunde vegetarische Kost ausgleichen können.
 
Wir geben Magnesiumkomplex als Antistresskombination bei allen Personen mit erhöhtem Sympathicusstress, also Genickgelenksschädigungen, Personen mit labiler Hypertonie, Neigung zu Tachykardien, Extrasystolien, bei im Echokardiogramm nachweisbaren Ruhebezirken, in denen keine Kontraktion abläuft.
 
Im EKG dann häufig auch eine verlängerte QTc-Zeit über 0,44 Sekunden. Es sind die Zustände, bei denen der Kardiologe in der Regel Betablocker, Statine, Antihypertonika einsetzt. Diese wirken zwar, beseitigen jedoch nicht die Ursache, nämlich den ATP-Mangel.
 
Ribose bei chronischen Krankheiten
 
MAG. HORN: Eines unserer jüngeren Produkte ist das Ribose-Pulver. Bei ihrem Vortrag im Rahmen des 4. Rostocker Tag „Mitochondriale Medizin für die Praxis“ 2021 erwähnten Sie die verstärkte ATP-Produktion durch Substitution von Ribose. Wie schnell sehen Sie durch konsequente Einnahme damit in der Praxis Erfolge? Setzen Sie das Produkt auch bei anderen Dysfunktionen ein?
 
DR. KUKLINSKI: Der Körper bildet am Tag ca. 60- 70 kg Adenosintriphosphat, nicht durch Neusynthese, sondern durch Recycling. Bei dieser Recyclingmaßnahme sind Ribose und Phosphat essentiell. Nun gibt es Leute mit chronischen Krankheiten wie Angina pectoris, Epilepsie, Muskelschwäche, Verdauungsstörungen und viele andere, die in der Regel mit einem geringen ATP-Gehalt einhergehen, besonders auch die modernen Leiden wie Chronique-Fatigue-Syndrom, Epilepsie, Kopfschmerzen etc. Diese Situationen sind durch einen ATP-Mangel gekennzeichnet. Der Körper muss dann, um energetisch überleben zu können, auf Notstromaggregate umstellen, indem er die anaerobe Glykolyse, also die Verwertung von Glukose unter Sauerstoff-Mangel, aktiviert. Dieses Notstromaggregat reicht zum Überleben aus, bildet aber nie ausreichend ATP für den täglichen Bedarf. Die Menschen können mehr vegetieren als agieren. Außerdem benötigt der Körper sehr viel Zucker, der dann nicht mehr für die Ribosesynthese zur Verfügung steht. Chronische Multiorgan-Beschwerden sind in der Regel dadurch gekennzeichnet, dass ATP fehlt. Es bildet sich sekundär aus ATP das ADP und hieraus das AMP, das Adenosinmonophosphat, das dann verlustig geht, es wird in die Nieren ausgeschieden.
Geht ATP verloren, verschwindet auch das Phosphat aus dem Organismus. Dieses ist notwendig für den gesamten Vitamin-B-Haushalt (viele Vitamine aus der B-Gruppe werden erst biologisch aktiviert, indem sie mit Phosphat „geladen“ werden), für die mitochondriale Atmungskette, für die ATP-Synthese.
Es ist also ein Zustand bei chronischen Krankheiten erreicht, der Ribose- und Phosphatgaben erfordert. Bei allen chronischen Krankheiten aller inneren Organe, des Nervensystems, des Immunsystems bis hin zu Allergien empfehlen wir Ribose. Da der Körper am Tag 60-70 kg bei Erwachsenen benötigt, geben wir früh, mittags und abends je einen gehäuften Esslöffel, in Wasser verrührt, zum Trinken, bei Phosphatmangel auch noch ein bis zwei Gramm Phosphat.
Die Wirkung setzt nicht sofort ein. So ist nach ca. Ende der zweiten Behandlungswoche zu erkennen, dass die Angina-pectoris-Anfälle bei Herzkranken geringer auftreten, die Harnsäure wieder aus erhöhten pathologischen Werten auf Normalspiegel absinkt, Gichtanfälle verschwinden.
Dies ist auch die Fehleinschätzung zahlreicher Ärzte, die die Ursachen erhöhter Harnsäurespiegel in einem zu reichlichen Fleisch- und Bierkonsum sehen. Bei Personen über 50 Jahre muss man stets an mitochondriale Funktionsstörungen denken, indem der Körper zwangsläufig aus ADP AMP bildet. Adenin ist ja eine Purin-Base, muss daher auch über den Harnsäurestoffwechselweg ausgeschieden werden und geht damit renal verloren. Dies ist ein chronischer Verlust, den der Körper nicht ohne Zufuhr von Ribose kompensieren kann.
Wir setzen also Ribose bei allen chronischen Krankheiten ein.
 
MAG. HORN: Vielen Dank für das Gespräch!