Grüner Tee

lat. Camellia sinensis

Grüntee ist eines der ältesten und traditionsreichsten Getränke der Welt. In China und Japan ist er schon seit Jahrtausenden als Heilmittel in Verwendung. Heute werden verschiedene Sorten angeboten, die je nach Inhaltsstoffprofil unterschiedlich in Geschmack und Verträglichkeit sind. Am bekanntesten sind dabei wohl Matcha oder Sencha.

Grün oder Schwarz?

Grüntee unterscheidet sich vom Schwarztee nur durch den Herstellungsprozess. Durch Fermentation der Blätter erhält man Schwarztee mit seinem typischen Aroma. Dieser Schritt wird beim Grüntee ausgelassen, wodurch er zwar als weniger wohlschmeckend empfunden wird, aber in Sachen gesundheitsfördernder Wirkungen dem Schwarztee weit überlegen ist, da dabei viele wirksame Inhaltsstoffe verloren gehen.

Aufguss

Grüntee von guter Qualität kann bis zu dreimal aufgegossen werden. Dabei gilt, bei jedem weiteren Aufguss die Temperatur etwas zu steigern und die Ziehzeit zu verkürzen. Wie lange der Tee ziehen soll, variiert aufgrund des unterschiedlichen Gerbstoffgehalts je nach Sorte und wird meist vom Hersteller angegeben. Für alle, die ihren Grüntee gerne abends genießen: Den Tee deutlich weniger heiß aufgießen. So löst sich nicht so viel vom anregenden Koffein, dafür aber mehr von der Aminosäure Theanin, die dem Tee eine entspannende Wirkung verleiht.

Antioxidativ und entzündungshemmend

Auch wenn der Begriff „Wundermittel“ häufig überstrapaziert wird, bei Grüntee trifft er ins Schwarze, so zahlreich sind die gesundheitsfördernden und gesundheitserhaltenden Eigenschaften, die man ihm zuschreibt. Er ist antioxidativ und entzündungshemmend, beeinflusst günstig den Fett-, als auch den Glucosestoffwechsel, unterstützt das Immunsystem, fördert die Gedächtnisleistung, verbessert die Leistungsfähigkeit und die Gefäßfunktion und kann so dazu beitragen, die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu vermindern.

Epigallocatechingallat – kurz EGCG

Sein Wirkmechanismus ist bislang nicht abschließend erforscht. Eine wichtige Rolle spielen allerdings die im Grünen Tee enthaltenen Katechine, allen voran die Einzelsubstanz Epigallocatechingallat – ein wahrer Zungenbrecher, kurz auch EGCG genannt. Wie bei allen Heilpflanzen lässt sich seine Wirkung aber nicht auf einzelne Komponenten reduzieren. Vielmehr ist es die Summe der Inhaltsstoffe, die in ihrer Gesamtheit auf den Körper wirkt.

Antiviral und antibakteriell

Grüntee hat nachweislich eine antivirale und antibakterielle Wirkung, was in der Medizin bereits Anwendung findet. Diese Eigenschaft lässt sich besonders auch im Hinblick auf Mundhygiene ausnutzen. Spülungen mit Grüntee wirken als Kariesprophylaxe.

Auch seine Wirkung auf die Haut darf nicht unerwähnt bleiben: Sowohl innerlich, als auch äußerlich (z.B. in Form von Wickeln) lindert Grüntee die Symptome entzündlicher Hauterkrankungen, Psoriasis, Ekzemen oder Rosacea. So hat auch die Kosmetik den Grüntee längst für sich entdeckt, da man ihm aufgrund dieser Eigenschaften sichtbare Anti-Aging Effekte nachsagt.

Antikancerogen

Als Antioxidans hat er einen schützenden Effekt auf den gesamten Organismus. Seine Inhaltsstoffe können einzelne Prozesse in der Entstehung von Krebsvorstufen hemmen. Somit ist Grüntee in der Krebsprophylaxe und bei der Unterstützung einer gesunden Lebensweise enorm wertvoll.

Dosierung

Trinken Sie am besten ein bis zwei Tassen pro Tag, optimal auf nüchternen Magen, da dies die Aufnahme der wertvollen Inhaltsstoffe deutlich verbessert. Wenn Sie zusätzlich Arzneimittel einnehmen, besprechen Sie die Einnahme am besten mit Ihrer Apotheker:in, da er die Aufnahme mancher Arzneistoffe verändern kann.

Für all jene, die keinen Tee trinken möchten, aber dennoch von den positiven Wirkungen des profitieren wollen, gibt es hochwertige Präparate in Kapselform, in denen der exakte Extraktgehalt angegeben und auch das enthaltene EGCG ausgewiesen wird.

Apothekerinnentipp:

Achten Sie beim Kauf auf hohe Qualität, da minderwertige Produkte leider oft enorme Schadstoffbelastungen aufweisen.